Lackieren DIY

Lackieren ist eine der Arbeiten, die am meisten schief geht, wenn man ein Laie ist - daher sollte man Lackierungen nur dann vornehmen, wenn der äußere Umstand sowieso schon mies ist und man die Kosten für eine professionelle Lackierung vermeiden möchte - ganz nach dem Motto "ein Versuch ist es wert" oder "es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" - ansonsten kann man ja den Profi noch später drüber lassen, wenn die Kasse wieder etwas gefüllt ist.

Zum Beispiel lagen die Angebote der beiden Seitenschweller (im demontierten Zustand) zwischen 300,- EUR (freie Werkstatt) und 550,- EUR (Audi Betrieb).

Ich habe mich daher über ein paar Stellen an meinem Audi TT8N3 selber hergemacht, wobei die Ergebnisse dabei sehr unterschiedlich ausfielen.

Man muss auch sagen, dass Lichtsilber (Silbermetallic) eine undankbare Farbe ist - insbesondere im Schatten, wo sich die Fehler am meisten offenbaren - daher nur bei Schönwetter fahren und mit dem Audi TT8N3 nur bei Sonnenlicht "posen".

Das folgende Bild zeigt die von mir verwendeten Mittel zum Lackieren, die ich jetzt aber nicht mehr empfehlen würde. Derzeit setze ich auf die Produkte von TristarColor, mit denen ich auch die Stoßstange meines Hyundais und die Felgen des TT's lackiert habe und mehr als zufrieden bin.


Anfangen möchte ich mit der für mich gelungenen Arbeit, nämlich die Lackierung des unteren Bereichs der Stoßstange, die als Bauteil eines ehemaligen Stadtfahrzeug mehrmals Kontakt mit den Randsteinen im schönen Wien hatte.

Für die Lackierung griff ich auf einen Metallic-Lack von Dupli-Color zurück (die Audi-Farbe LY7W "Lichtsilber" entspricht bei Dupli-Color der Lacknummer 10-0111) - da dieser günstiger ist, als der originale Audi Lack (LLS 0M6 Y7W).

Bei der DIY-Lackierung der Stoßstange bin ich wie folgt vorgegangen:

  • zu lackierendes Teil mit Autoshampoo (Sonax AutoShampoo Green Lemon) reinigen
  • unteren Bereich leicht schleifen
  • Schleifstaub mittels Autoshampoo entfernen
  • Fläche mittels Silikonreiniger (Caramba Silikon-Entferner) reinigen
  • nicht zu lackierende Bereiche abkleben
  • dann Füller (Carfit Füllerlack) aufragen
  • dann Haftgrund (Carfit Haftgrund) aufsprühen
  • dann in mehreren Schichten den silberfarbenen Lack aufsprühen - Sprühabstand ca. 20 cm
  • dann in mehreren Schichten den Klarlack aufsprühen - Sprühabstand ca. 20 cm
  • Lack mit einem 3000er Schleifpapier leicht nass anschleifen
  • Lack mittels Autoshampoo vom Schleifstaub reinigen
  • Lack mittels Exzenter-Poliermaschine und Politur glänzend polieren

Da es primär den unteren Bereich des Audi TT8N3 betraf, und ich nicht hoffe, dass sich jeder auf den Boden legt und von dort aus meinen TT8N3 betrachtet, habe ich einige Schleifgänge (nach dem Füllern oder dem Aufbringen des Haftgrundes) aus zeitökonomischen Gründen eingespart - trotzdem finde ich es ist mir ganz gut gelungen.

Die schwarzen Lufteinlassgitter habe ich ausgebaut, mit Kunststoffreiniger gereinigt und mit Dupli-Color Prima RAL 9005 matt nachlackiert - diese sehen nun auch wie neu aus.

Was mir an der Dupli-Color Farbe 10-0111 sehr gut gefallen hat, war der Farbauftrag und auch die Verteilung der Metallic-Pigmente bzw. das gleichmäßige erzielte Lackbild. Zukünftig werde ich nur mehr auf diesen Lack oder die Produkte von Tristart (die sich beim Lackieren der Felgen bewährt haben) zurückgreifen - insbesondere, weil ich mit dem Audi-Lack, der fast ein Viertel mehr kostete, nicht zufrieden war.

Wie bereits erwähnt, mehr Probleme hatte ich mit dem originalen Audi-Lackset, dass für mich nicht die Ergebnisse lieferte, die ich erwartet habe. Beim Ausbessern einer etwas unschönen Deformation an der hinteren Stoßstange (den Schaden sieht man immer noch leicht - aber besser als vorher) war das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Die Voraussetzungen zum Lackieren waren jedoch die gleichen, wie mit dem Dupli-Color Lack.

Ebenso gibt es leichte Farbunterschiede beim Übergang zwischen Unterholmverkleidung und Radkasten, die auch mit dem Audi Lack behandelt wurden - aber auch wieder besser als vorher (nachfolgendes 1. Bild: Rostmaßnahme und Lackierung des Vorbesitzers).

Bei kleineren Flächen habe ich nur die Kanten oder zu anderen Bauteilen, wie hier Unterholmverkleidung oder die Tür, abgeklebt, damit ich nach oben hin keine scharfe Grenze sondern einen "fließenden" Übergang beim Lack bekomme - sozusagen "vernebelt".

Der "rosa"-Schimmer im 2. Bild kommt durch eine Plastikkiste, die vor meinem TT8N3 in der Garage stand - ist keine Verfärbung im Lack, wie das letzte Bild zeigt.


Trotz der nicht perfekten Lackierung (war ja auch ein Experiment bzw. Versuch) bin ich irgendwie stolz auf mich. Erstens, dass ich mich darüber getraut habe und zweitens, dass es in Summe nicht "soooo" schlecht gelungen ist und der finanzielle Aufwand gering war (ca. 80,- EUR für den gesamten Lack, Füller und Haftgrund).
Die Geldbörse aufmachen und Profis zahlen kann ja jeder - auch ich.

Aufgrund der Erfahrungen beim Lackieren der Felgen werde ich zukünftig auf die Palette von Tristar zurückgreifen, angefangen vom Silikonentferner, über den Haftgrund bis zum 2k-Lack.
Der Lack von Tristar erzeugt eine gleichmäßige Farbe bzw. Verteilung der Pigmente, lässt sich, wenn man sich an die Anleitung hält, gut verarbeiten und ist preislich akzeptabel.

Als Hilfestellung ein kleines YouTube-Video von "Kfz Reparatur Tutorial", bei dem man sieht wie die Stoßstange im DIY-Verfahren lackiert wird.



Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.


 

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