Scheinwerfer Blinkerglas transparent

Die Diskussion um transparente Blinkergläser in den diversen Foren ist schon spannend, insbesondere auf Facebook. Ich frage mich eigentlich, wo ist die ganze deutsche Ingenieurskunst geblieben, wo ist das Kreative und das Lösungsorientierte? Aber eigentlich bauen die Deutschen seit ewigen Zeiten ja Autos nur mehr zusammen und ein Ferdinand Porsche hat damals schon an der TH Wien studiert und nicht in Deutschland.

Bei dem Ganzen ging es mir quasi um eine günstige Machbarkeitsstudie, da so oft gejammert wird, dass es im Zubehörhandel keine transparenten Blinkergläser für den Audi TT 8N mehr gibt, oder dem einen oder anderen dynamische Blinker und Tagfahrlicht fehlen.
Und ich hätte mein Hab und Gut darauf verwetten können, dass auf Facebook es wieder den einen oder anderen gibt, der fragt, wer so was braucht oder auf andere Art und Weise rummotzt? Muss man im Leben immer etwas sinnvolles machen?

Natürlich ist der Umbau nicht gesetzeskonform und jeder muss es selber wissen, ob er seine Scheinwerfer auf diese Art und Weise umrüsten will oder nicht.

Selbstverständlich habe ich das Rad nicht neu erfunden und es gab schon lange vor mir welche, die das so umgebaut haben, aber meist war es etwas komplizierter und teurer.
Die größte Hürde bei dem Umbau ist das Zerlegen des Scheinwerfers - da gehören mächtige Eier dazu. Mir fehlen diese leider und so habe ich mir einen defekten zum Spielen gekauft - safety first.

Und wenn mich wer fragt, wegen der Stvo bzw. Straßenzulassung, dem kann ich nur sagen, dass mein Audi TT 8N so bleibt wie er ist, weil er vor vier Jahren erst neue Scheinwerfer bekam.




3D-Druck
Nach den Quattro Sport Verbreiterungen stehen die nächsten 3D-Druck-Projekte an. Einmal die Halterung für das Lenovo Tab K10 und der Versuch transparente Blinkergläser zu drucken.
Dazu habe ich mir extra einen alten Scheinwerfer gekauft, bei dem ich auch noch das chemische Bedampfen bzw. Aufbereiten der Gläser dann ausprobieren möchte.

Die ganzen Formen sind beim Audi TT 8N irgendwie durch die Rundungen sehr herausfordernd. Ach wäre er doch so schön eckig wie der Tesla Cybertruck, dann wäre alles leichter. Die ersten Prototypen wurden schon gedruckt und die zweite Version in schwarzem PLA macht schon einen guten Eindruck was die Passgenauigkeit betrifft. Natürlich muss noch das eine oder andere nachgebessert werden, so wie der Spalt rechts im Scheinwerfer.


An der Passform muss noch etwas gefeilt werden und wenn der Prototyp dann sitzt, dann geht es an den Ausdruck mittels transparentem PETG, was die nächste Herausforderung ist. Aber momentan ärgert mich mein 3D-Drucker mit massivem Y-Layer Shifting und ich habe den Ausdruck momentan ad acta gelegt.

In Arbeit ...


Keep-It Simple DIY-Version
Wer keinen 3D-Drucker hat, kann es auch mit einer strukturieren Folie probieren. Ich habe mich aufgrund der Struktur und den Kosten für eine von Temu mit Rautenmuster in Weiß entschieden.




Die Vorgehensweise ist, dass man das originale Blinkerglas nimmt und auf der Folie quasi eine sogenannte Abwicklung zeichnet. Ich würde für das Aufzeichnen einen abwischbaren Stift empfehlen, damit keine Ränder entstehen bzw. diese man dann nach dem Ausschneiden wegwischen kann - muss man vielleicht dem einen oder anderen Facebook-User ja sagen, damit er nicht vorher wegwischt.



Wenn die Abwicklung ausgeschnitten ist, dann würde ich diese nach dem An- bzw. Einpassen noch vorsichtig einkleben, da sie doch sehr dünn ist (0,56mm) und bei der erst besten Erschütterung vermutlich nicht mehr dort ist wo sie eigentlich hingehört.


Cloude9Customs nimmt für seine transparenten Gläser jetzt anscheinend auch nur mehr eine Folie. Andere Lösungen mit Mikroprismen-Diffusor sehen zwar besser aus, nur an die kommt man ziemlich schwer ran und wenn, dann ist die Platte auch nicht gerade ein Schnäppchen.


Ich habe dann als Leuchtmittel ein LED-Band, auch von Temu, eingeklebt. Wem es zu dunkel ist, der kann ja ein zweites LED-Band einkleben. Das tolle an den LED-Bänder ist, dass sie automatisch zwischen Tagfahrlicht und Blinklicht umschalten, ohne dass man sich eine Elektronik basteln muss - und dies ist um 6,- EUR schon ziemlich einfach genial oder genial einfach, für den der es verbaut.



Leider verschwinden die Angebote so schnell, wie sich gekommen sind und so kann es leider passieren, dass meine Links vielleicht ins Leere führen. Dort wo ich bestellt habe ist bereits kein Angebot mehr vorhanden.


So nebenbei ein kleiner Hinweis - ja, ich habe das Band am YouTube-Video falsch verklebt und die Blinkrichtung stimmt nicht - mea culpa, mea maxima culpa.
Unten dann nochmals die richtige Blinkrichtung, bevor wieder so ein Facebook-Dummie einen ganzen Roman darüber schreibt, obwohl ich darauf hingewiesen habe, dass es sich nur um einen Versuch handelt. Aber Lesekompetenz, Rechtschreibung sowie Grammatik ist auf Facebook heute anscheinend nicht mehr gefragt oder das deutsche Bildungssystem ist wirklich am Boden.

Die Kabel würde ich durch die Öffnung führen, welche durch die fehlende Blinkerbirne entsteht. So muss man überhaupt nichts bohren und der Scheinwerfer bleibt für einen etwaigen Rückbau original.




Dann stellte sich noch die Frage, wie das Ganze sich wirklich beim Blinken verhält, wenn die Spannung mal da und dann wieder weg ist, wie durch das Blinkerrelais? Ich habe dazu den PWM-Generator auf 1Hz und einem Duty von 50% eingestellt und was soll ich sagen, das LED-Band blinkte. Und anscheinend ist die Blinkgeschwindigkeit auch etwas geringer, als wenn permanent 12V anliegen.

Leider gibt es zu dem LED-Band keinerlei Beschreibung, aber eigentlich ist es bei drei Drähten auch fast selbsterklärend.




Wie eingangs erwähnt handelt es sich um eine Studie und ist natürlich verbesserungswürdig- aber wer nur kritisiert, der soll es erst einmal besser machen.





Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.