CO2-Tester

Wenn Weihnachten vor der Tür steht und schon Corona-bedingt der Nikolaus nicht vorbeikommen ist, dann musste ich mich mal wieder selber beschenken - sozusagen Ersatzbefriedigung.
Und was braucht man nachdem man schon ein Shore-Härtemessgerät hat? Natürlich einen CO2-Tester um einen eventuellen Schaden am Motor, im Speziellen die Zylinderkopfdichtung (ZKD) zu erkennen.

Ein CO2-Tester kann bei der Beurteilung der ordnungsgemäßen Funktion der Zylinderkopfdichtung hilfreich sein und ist ein bewährter Test auch in Werkstätten - wenn sie es macht und nicht gleich nach der Diagnose "ich glaube, da ist die Zylinderkopfdichtung kaputt" des Meisters zum Schrauben anfängt - glauben heißt nichts wissen.

Wer würde sich heutzutage sofort operieren lassen, nur weil der Arzt sagt "ich glaube Sie haben einen Blinddarm". Da will man ja auch eine genaue Diagnose und außerdem hat jeder einen Blinddarm.

Zuerst überfiel mich die "Geiz ist geil"-Mentalität und ich bestellte mir - trotz aller meiner guten Vorsätze - einen einfachen CO2-Tester beim großen Online-Riesen Amazon um wohlfeile 15,-EUR. Nachdem ich aber einen Test auf Youtube gesehen haben und welche Sauerei dabei entstehen kann, habe ich sofort auf den "Stornieren"-Button gedrückt.

Aber ein weiteres Storno-Totschlagargument ist eigentlich die geringe Menge von 100ml an Reaktionsflüssigkeit, die sich in Folge mit 20,- EUR (zuzüglich 10,- EUR Versand) für 1000ml zu Buche schlagen.

Mit der minimalen Menge an Flüssigkeit wären aber immerhin wahrscheinlich 10 Messungen möglich gewesen - sieht man auch im Test-Video auf Youtube ab Minute 7:15.

Die Alternative, aber rund 22,-EUR teurer, war dann ein Set mit 500ml Reaktionsflüssigkeit, wobei für mich das geschlossene System und das Mehr an Reaktionsflüssigkeit für sich spricht, wenn ich das richtig sehe - dann hat man auch mehr zum Rumspielen. Pro Messung benötigt dieser Tester rund 30ml an Indikatorflüssigkeit.

Ob man den CO2-Tester von Hadzet benötigt, wie ihn beispielsweise die Autodoktoren verwenden, sei dahingestellt. Ich werde auf jedem Fall nicht täglich oder wöchentlich die Dichtigkeit der Zylinderkopfdichtung überprüfen.

Was mir bei dem RELD-Set gefällt, ist die Menge an Testflüssigkeit, die ansonsten teuer nachgekauft werden muss. Die beiliegenden Aufsätze für den Kühler sind zwar nett, haben aber in der Regel bei VAG-Fahrzeugen keinen Sinn - aber sie passen z.B. bei unseren Hyundai i30. Und wie der Zusammenbau dann funktioniert ist eine kleine Denksportaufgabe.

Nachteilig ist, dass keine Bedienungsanleitung bei liegt. Aber im Netz gibt es eine Menge solcher Sets und auch die dazugehörigen Anleitungen - nur muss man wegen einem Blatt Papier wirklich so sparen und glaubt der Verkäufer, wer sich solch einen Tester kauft weiß ja eh wie man damit umgeht?


Darüber hinaus fehlt ein wichtiger Hinweis, dass das Rückschlagventil im Blasebalg richtig sitzen muss (eigentlich verkehrt herum, wie man am Foto oben sieht), damit die Luft aus dem Ausgleichbehälter gesogen und nicht die Indikatorflüssigkeit in den Behälter (wie es mir passiert ist) gepumpt wird.

Was ich mir statt die Kühleraufsätze gewünscht hätte, wäre ein Verschluss für den Ausgleichsbehälter. Es gibt zwar einen von BGS, aber in den Fragen und Antworten bei Amazon wird darauf hingewiesen, dass er nur für BGS-Produkte passend wäre.

Ich habe mir trotzdem - auch weil die Kombination RELD-Set und BGS-Adapter bei Amazon ("wird oft zusammen gekauft") angeboten wird - nun solch einen Adapter zugelegt und siehe da, er passt, obwohl BGS auf Amazon schreibt, dass er nur mit ihren Systemen kompatibel ist (na klar, sind ja auch etwas teurer).

Eigentlich war der CO2-Tester vorgesehen, den Zustand des Audi TT8N3 zu prüfen, nun fand er aber Einsatz bei meinem Seat Leon ST, nachdem vor Kurzem Öl nachgefüllt werden musste und ich auch festgestellt hatte, nachdem ich den Frostschutz geprüft habe, dass der Kühlmittelstand unter Minimum lag. Vermutlich ist er überhitzt, nachdem ich einen anderen Leon ST FR - mit dem Lieblingskennzeichen W - vor mir bergauf hergetrieben habe - hatte da mehr auf die Straße als auf die Kühlmitteltemperatur geschaut.

Egal, ob nun Audi TT8N3 oder Seat Leon ST, ich habe meine Erfahrungen in Tipps & Tricks berichtet, da ja dies  fahrzeugunabhängig ist.

Was ich jetzt schon nochmals bemängeln muss, ist die fehlende Anleitung und dass ich dann über Internetrecherchen und YouTube die richtige Vorgehensweisen finden musste - was aber nicht so schwer ist.

Ich hatte den Test ohne BGS-Adapter durchgeführt, da er zum Zeitpunkt der Überprüfung noch auf dem Postweg war - weil ich es einfach nicht erwarten kann (ist wie beim Warten auf das Christkind). Aufpassen muss man beim BGS-Adapter, dass dieser vollkommen eingeschraubt wird, sonst wird auch Luft über den Überlauf eingesaugt.

Anbei ein YouTube-Video von mech2you, der auch die BGS-Adapter verwendet:


Mein persönliches Fazit - wäre eine entsprechende Anleitung dabei, dann wäre das Set „top“. In der jetzigen Form bekommt es die Bewertung „so la la - wäre noch steigerungsfähig".


 

Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.


 

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.