CO2-Lecktest (Zylinderkopfdichtung)

Eigentlich wollte ich irgendwann darüber schreiben, wie es ist, einen Test hinsichtlich der Zylinderkopfdichtung beim Audi TT8N3 zu machen bzw. zu prüfen, ob diese eventuell einen Defekt aufweist.
Jedoch hat mich der Umstand eingeholt, dass bei meinem Seat Leon ST einerseits die Ölkontrolle aufleuchtete und ich feststellen musste, dass etwas über 1 Liter Öl fehlte, und andererseits einige Zeit später die Kühlflüssigkeit im Ausgleichsbehälter rund 1cm unter Minimum stand.

Und was denkt man sich im ersten Moment bei Öl- und Kühlmittelverlust? Natürlich Sch....e, die Zylinderkopfdichtung und wie sag ich es meiner Frau!

In der Regel ist eine Dichtung nicht teuer, auch nicht die Zylinderkopfdichtung. Was so richtig schmerzhaft ist, sind die Arbeitsstunden, die dafür draufgehen - und da reden wir von mindestens zehn Stunden á 100,-EUR für den Mechaniker meines Vertrauens (nichts mehr mit "Freundlichen").

Vermutlich wird der einfache CO2-Test, wenn man diesen in einer Werkstatt machen lässt, mehr kosten als der CO2-Testkoffer selber. Also liegt es nahe, dass man sich eine eigenen CO2-Tester kauft und diesen einfachen Test selber bzw. mit wem Zweiten macht, der dann auf das Gaspedal tritt - hoffentlich ausgekuppelt und ohne eingelegtem Gang.
Ich habe einen Versuch gewagt und mir solch einen CO2-Tester bei Amazon gekauft. Auf den ganz billigen Tester (obwohl Geiz ist geil) habe ich aber aus bestimmten Gründen verzichtet (siehe hierzu Gadgets) und mir den etwas teureren zugelegt - man gönnt sich ja sonst nichts.

Wobei man das eine oder andere auch an diesem Tester bzw. eher an der nicht existenten Bedienungsanleitung bemängeln könnte - nobody is perfect. Perfekt wird er aber in Verbindung mit einem Adapter BGS 8027-9, der eigentlich zum Abdrücken des Kühlsystems vorgesehen ist.

So, aber nun. Bevor Man(n) in Panik verfällt, - wobei Männer stets alles im Griff haben, denken wir nur an Apollo 13 - gibt es zumindest ein paar Indizien für einen Zylinderkopfschaden, die man selber prüfen kann. Für einige braucht man nur eine Taschenlampe und für andere einen CO2-Lecktester.
Ach, wo ich gerade von Apollo 13 geschrieben habe, da fällt mir ein, dass es noch Plätze gibt wo keine Frau, aber ein Mann war - der Mond (schließlich heißt es ja auch, der Mann im Mond und nicht die Frau im Mond).

Wie kann man nun versuchen selber zu prüfen, ob die Zylinderkopfdichtung, auch liebevoll ZKD abgekürzt, ihren Dienst versagt hat oder doch nicht das vermutete Übel ist?
Dies möchte ich nun aus meiner bescheidenen Sicht erläutern (falls der eine oder andere einen Fehler sieht oder noch mehr Punkte weiß, dann freue ich mich natürlich auf ein konstruktives Feedback).

Bevor man sich an die Kontrolle macht ist folgendes zu beachten:

  • Handschuhe mit Gummi an der Unterseite, die etwas temperaturfester sind, tragen
  • Arbeitskleidung mit langen Ärmeln tragen
  • Schutzbrille tragen
  • Ausgleichsbehälter vorsichtig, eventuell mit einer Zange, öffnen und sich dabei nicht über den Behälter beugen - es besteht Verbrühungsgefahr, wenn die Kühlflüssigkeit unkontrolliert austritt. Vorsichtig aufdrehen, so dass der Druck langsam entweichen kann.

Meine Vorgehensweise für die Prüfung wären:

  • Beobachten, ob weiße Auspufffahnen entstehen (verdampfendes Wasser bzw. Kühlmittel).
  • Beobachten, ob die Kühltemperatur rasch ansteigt.
  • Sichtkontrolle des Kühlmittelausgleichbehälters auf Ölverunreinigungen. Dabei den Ausgleichbehälter von außen im unteren Bereich mit einer Taschenlampe durchleuchten, damit man die Verunreinigungen besser am Boden sieht.
  • Sichtkontrolle des Öldeckels (auch 710er-Deckel genannt) auf schaumartige Rückstände. Ebenso am Rand des Öleinfüllrohres.
  • Sichtkontrolle des Ölmessstabes, ob sich dort schaumartige Rückstände befinden.
  • Motor unter Last warm fahren und vorsichtig den Ausgleichsbehälter öffnen. CO2-Lecktest dann am Ausgleichbehälter durchführen (siehe Bedienungsanleitung). Den Test bei warmen Motor und bei einer Drehzahl von rund 4.000/min durchführen und dabei rund 15 bis 20-Mal die Luft aus dem Ausgleichsbehälter ansaugen.

Bleibt die Indikatorflüssigkeit blau, dann ist im Ausgleichsbehälter kein CO2. Abschließend einen Test der Indikatorflüssigkeit durchführen, in dem man rund 6 bis 8 Mal ausatmet und die Atemluft  zur Kontrolle ansaugt. Wenn die Flüssigkeit reagiert und sich grün bzw. gelb verfärbt ist sie in Ordnung, wenn nicht muss mit einer neuen Flüssigkeit der CO2-Test erneut durchgeführt werden.


Trifft keiner der obigen Punkte zu, dann kann man eher davon ausgehen, dass die Zylinderkopfdichtung ihren Dienst versieht und dass eventuell eine Leckage im Kühlsystem vorliegt. Dann heißt es das System abdrücken (werde ich vielleicht auch noch tun - nur fehlt mir noch das Werkzeug und die "Marie" dazu).

Abschließend ein YouTube-Video von "Die Durchstarter HD", wie man eine defekte Zylinderkopfdichtung erkennen kann (wenn man es richtig macht - der Typ hat keine Indikatorflüssigkeit in der unteren Kammer eingefüllt).


Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.


 

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