Türverkleidung reparieren

Ein optisches Wehwehchen des TT8N ist, dass die Tapezierung der Türverkleidung sich aufgrund von Sonneneinstrahlung (sprich Hitze) im oberen Bereich löst und Falten wirft.
In manchen Foren, wie im tt-owners-club.net, wird darüber philosophiert, dass man die Tür gleich neu vom Sattler beziehen möchte. Das wäre ja fast das gleiche, wenn sich Frauen, statt die Haut zu straffen, gleich einer Gesichtstransplantation unterwerfen - man muss auch ein wenig die Kirche im Dorf lassen, außer man weiß sonst nichts mit seinem Ersparten anzufangen.

Aber ich gebe den Forenteilnehmer Recht, ein schöner Anblick ist das nicht, wie die folgenden Bilder zeigen.


Auch mir stach dieser optische Mangel schon länger wie ein Dorn ins Auge. Aber da ich Ingenieur bin - und dem Inschenör ist nichts so schwör - habe ich mich nun mit der Lösungsfindung beschäftigt. Und wie bereits in dem Blog an einigen Stellen geschrieben, ich liebe solche Aufgaben und Bastellösungen - insbesondere, wenn sie nicht zu sehr an den Geldbeutel gehen.

Die erste Idee war dabei einen Kleber zu benutzen. Aber wenn ein Kleber gut kleben soll, dann müssen einige Dinge gegeben sein, wie eine saubere Klebeoberfläche. Nachdem das Ganze aber schon länger locker ist, kann ich davon ausgehen, dass die hintere Seite der Tapezierung und der Verkleidung nicht den Kriterien zum Kleben entsprechen. Im Weiteren müsste, wenn ich einen Nasskleber verwende, dieser auch entsprechend austrocknen und da stellt sich die Frage, wie schafft man, dass die Klebeverbindung in dieser Zeit sich nicht wieder löst? - stundenlang den Finger hinhalten?

Na ja, man könnte auch ein doppelseitiges Klebeband verwenden, aber dann haben wir das Problem mit der Hitze und dem Schmutz und wieder der Gefahr, dass sich das Ganze unschön darstellt. Außerdem hat ein User in einem Forum über seinen bescheidenen Erfolg beim Kleben berichtet. Also Klebe-Idee rein in die Mülltonne und Deckel zu.

Nachdem ich ein wenig "rumgefingert" habe - macht auch beim TT8N Spaß - begriff ich (im wahrsten Sinne von Greifen, Ergreifen, Begreifen), dass die Tapezierung um eine Kante umgeschlagen ist und diese eigentlich ein wenig Luft hat.

Nun die kleinen, grauen Zellen angestrengt, an der Nase gerieben, mit den Fingern geschnippt und "ich hab's" gerufen - kommt das irgendwen bekannt vor? Als Lösung nahm ich ein Kompriband (Fensterdichtung) und schob bzw. stopfte dieses mit dem Demontagewerkzeug vorsichtig zwischen Tapezierung und Hohlraum (siehe die folgenden Bilder).

Mit dem Demontage-Werkzeug geht das Stopfen recht gut, da man mit dem gekröpften Werkzeug die Tapezierung und das Kompriband nach hinten bzw. oben in den Hohlraum stülpen kann. Man muss nur aufpassen, dass das Ganze faltenfrei abläuft.

Interessant ist, dass mir manche geistig nicht ganz folgen können, insbesondere im Forum tt-owners-club. Da glaubte der User kalle wirklich, nachdem ein anderer User auf meinen Blog verlinkte (anscheinend verirren sich von dort doch der eine oder andere hierher), ich wollte was abdichten.
Dass ich das Kompriband sozusagen als "Klemme" verwende, hat ihn anscheinend kognitiv überfordert.
Und was manche nicht bedenken ist, wenn geklebt wurde, dann lässt sich das Ergebnis kaum noch korrigieren und Wulste und Falten bleiben, so wie beim User Harald400. Bei meiner Lösung mit dem Kompriband kann ich das Ganze wieder rückgängig machen, was aber bis dato nicht notwendig war.


Nachtrag 07/2023
So, nun nach mehr als drei Jahren ein Rückblick, wie das Ganze ausschaut - eigentlich, wie immer. Nichts hat sich gelöst und die Verkleidung ist immer noch faltenfrei, Dank Kompriband und ohne weiteren Kleber.


Benötigtes Werkzeug und Material:

  • Uhrmacherschraubendreher (zum Lösen der runden Abdeckung)
  • Torx 30 - Schraubendreher (zum Lösen der Verkleidung)
  • Kunststoff-Demontage-Werkzeug
  • Schere (zum Abschneiden des Kompribandes)
  • schwarzes Kompriband

Arbeitsschritte:

  • Türverkleidung aufschrauben (siehe dazu tt-eifel.de) und nur leicht anheben - nicht ganz aus der Tür herausziehen
  • Kompriband auf die Länge der Scheibe schneiden (der Bereich des feststehenden Dreiecksfenster ist nicht erreichbar)
  • Kompriband mit Klebeseite nach oben einlegen
  • mit Demontage-Werkzeug Kompriband und Tapezierung in den Hohlraum faltenfrei stopfen
  • Türverkleidung wieder runterdrücken
  • Türverkleidung verschrauben

Wie gut sich die Lösung bewährt muss die Zeit zeigen. Nachdem aber nichts geklebt wurde und das Kompriband die Eigenschaft hat sich auszudehnen sollte dies eigentlich längerfristig wirken.


Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.


 

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