Luftmassenmesser 06A906461D Vergleich

Nachdem die Ersatzteile beim Audi TT8N3 schon bald mit Gold aufgewogen werden können, stellt sich, wie beim Ladedruckventil N75, für mich die Frage, inwieweit unterscheidet sich das Original von Ersatzteilen anderer Anbieter?

Die Bandbreite erstreckt sich dabei beispielsweise bei Auto-doc.at von 45,93 EUR für einen von Ridex bis zu 400,90 EUR für einen SWAG Luftmassenmesser. Da ist ja der originale Luftmassenmesser von Bosch mit 238,97 EUR bei Auto-doc.at direkt eine Okkasion. Und ich habe auf eBay auch schon Preise über 1.000,- EUR gesehen.

Luftmassenmesser Bosch 0280218023 eBay-Preis

Und die lieben Autodoktoren haben ja so ihre (negativen) Erfahrungen mit neuen, billigen Ersatzteilen gemacht (siehe Video unten). Interessant ist, dass für den AJQ seitens von Bosch die Ersatzteilnummer 0280218373 anstatt der 0280218032 (ab FIN 8N-Y-050001) ins Spiel gebracht wird, die noch dazu wesentlich günstiger wäre, als die vorgesehene 0280218023 (bis FIN 8N-Y-050000).

Luftmassenmesser Bosch 0280218032

Eigentlich müsste bei meinem TT8N3 ein Bosch 0280218023 (06A906461C) laut PETKA verbaut sein. Vielleicht hatte ein Mechaniker wieder ein Problem die FIN richtig zu lesen oder er hatte einen Ziffernsturz beim Bestellen des LMM - LMAA, immer nur Ärger mit den Schraubern.

Bosch Luftmassenmesser AJQ Motor
Quelle: PTKA

Gottseidank funktioniert anscheinend aber auch der falsche Luftmassenmesser, der ebenso auf der HFM5-Technologie basiert wie der 0820218023 (06A906461C). HFM5 bedeutet Heißfilmluftmassenmesser der 5. Generation (also noch analog). Ab HFM6 (6. Generation) wurden die Messwerte dann auch binär (digital) ausgegeben.

Apropos Funktion, in meinem Lieblingsforum tt-owners-club schreiben manche einen ziemlichen Blödsinn über Luftmassenmesser, aber nicht umsonst ist im Username "Troll" versteckt. Da schreibt einer, dass die +5V des Luftmassenmessers zum Abgleich der Kennlinien im Motorsteuergerät dienen. 

Die Funktion eines Heißfilmluftmassenmessers wird auf der Seite von tt-eifel eingehend und verständlich beschrieben, daher erspare ich mir hier weitere Ausführungen dazu. Anzumerken ist jedoch, dass die von ihm beschriebenen diffundierenden Gase jene aus der Kurbelgehäuseentlüftung sind, die beim Stillstand des Fahrzeuges mitunter auch in Richtung Luftmassenmesser strömen - vielleicht könnte auch in diesem Fall eine Oil Catch Can Abhilfe bringen.

Da es aber nicht um die Funktion geht, sondern um die Unterschiede, wenden wir uns wieder dem Thema zu. Zum Vergleichen eines Nachbaues von Frankberg (Amazon) um 32,99 EUR mit einem gebrauchten Bosch-Originalteil (angeblich 5000km gelaufen) um 50,- EUR wird eingehend der Messaufbau von tt-eifel.de zur Überprüfung des Luftmassenmessers nachgestellt.

Frankberg MAF082114-N
erhältlich auf Amazon.de

Bosch 0280218373
erhältlich auf Amazon.de


Abweichend davon wurden jedoch beide Luftmassenmesser parallel betrieben und das Ausgangssignal mit einem Zweikanal-Digitaloszilloskop aufgezeichnet, so dass man die beiden Signale miteinander, auch zeitlich, vergleichen konnte. Beide Luftmassenmesser wurden dann angeblasen und die Kurven aufgezeichnet.

Natürlich stellt dies nur einen simplen Versuchsaufbau dar, aber zumindest kann man geringe Unterschiede im Verhalten schon erkennen. Erwartet habe ich mir, nach den nüchternen Vergleichen des N75, nicht sehr viel, außer der Erkenntnis, dass am Original kein Weg vorbei führt und wer billig kauft, öfters kauft.


Frankberg MAF082114-N versus Bosch 0986280210

Wer sich nun fragt, warum ein Frankberg und kein Pieburg oder Magneti Marelli, dem kann ich antworten, dass der Frankberg anscheinend kompatibel mit dem Bosch 0280218032, günstig und auf Amazon mit Prime erhältlich ist.

Der Vergleich mit den verschiedenen Ladedruckventilen hat nämlich schon so an einiges an Versandkosten gefressen, wobei ich ein wenig skeptisch bin, denn zu den Ersatzteilen von Frankberg findet man im Internet "Null Komma Josef" und das muss man mal schaffen. Irgendwie kommt es mir vor, als wäre dies eine Amazon-Eigenmarke - wenn wer mehr weiß, wer der eigentliche Hersteller der Ersatzteile für Frankenberg bzw. APM-Autoteile ist, die auf Amazon verkauft werden, dann bitte eine Mail an mich. Zumindest schätze ich mal, dass das was Chinesisches dahinter steckt und es sich um Importteile handeln dürfte.
Zumindest kann man sagen, dass die Kunden auf Amazon eher zufrieden mit den Produkten sind, denn die durchschnittliche Bewertung der Teile bewegt sich zwischen drei und viereinhalb Sterne.

Auf den ersten Blick gleichen sich die beiden Luftmassenmesser wie Zwillinge. Die Gitterstrukturen sind ident und auch die Metalleinsätze bei den Bohrungen sind gleich, nur spritzgusstechnisch ist der Frankberg etwas schlechter ausgeführt, da noch Grate und Angüsse vorhanden sind. Lediglich die Verschraubung des Luftmassensensors im Gehäuse ist beim Bosch anders ausgeführt, so dass man entweder einen Spezialschraubendreher oder etwas Kreativität benötigt.

Natürlich sieht man hingegen beim Gebrauchten die Spuren des Einbaus und darüber hinaus handelt es sich um ein aufbereitetes Teil - Bosch 0280218032 (Audi 06A906461D). Der wesentliche Unterschied tritt aber beim Preis auf, da der Bosch mindestens vier Mal so teuer ist, wie der Frankberg. Hoffentlich erweist sich der Frankberg nicht als Frankenstein.

Interessant ist, dass man bei der Google-Suche nach "MAF082114-N" oder "MAF01680" keinerlei Ergebnisse bekommt. Ab jetzt wird es ein wenig literarisch.

Luftmassenmesservergleich

Erster Streich. Der erste Unterschied zwischen dem Frankberg MAF082114-N und dem aufbereiteten Bosch 0986280210 ist der Kunststoffteil des Sensorelementes. Die Luftführung ist beim Bosch deutlich anders ausgeführt als beim Frankberg. Beim Bosch (rechtes Bild) ist eine weitere Öffnung im hinteren Bereich ersichtlich, die dem Frankberg (linkes Bild) hingegen fehlt.


Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. Denn wenn man mit dem Endoskop in die Öffnung hineinblickt, dann sieht man, dass irgendwelche metallisch glänzenden Teile beim Frankberg schief sitzen während diese beim Bosch parallel verbaut sind. Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich.


Auch beim dritten Streich, dem Gewicht bzw. der Masse, gibt es leichte Unterschiede, die aber meines Erachtens zu vernachlässigen sind. Der Frankberg bringt ganze 4g mehr auf die Waage als der Bosch - dies sind stolze 1,8%. Dieses war der dritte Streich, doch der vierte folgt sogleich.

Bezüglich dem Prüfkriterium, entsprechend nach tt-eifel, hat der billige Luftmassenmesser überraschenderweise den Test bestanden, da er bei Nullluft einen Spannungswert von 1,011V aufweist und somit innerhalb der Toleranz liegt (Toleranzbereich 0,98 bis 1,02V). Der Bosch ist da noch etwas akkurater mit 1,004V. Der K.O. Fall, wie beim YouTube-Video der Autodoktoren ab 08:00min, tritt bei dem billigen Ersatzteil zumindest bei Messung der Nullluft schon mal nicht auf. Dieses war der vierte Streich, doch der fünfte folgt sogleich.

Luftmassenmesser Messung Nullluft

Nun folgt der fünfte Streich, eingeläutet vom Bosch Kundendienst. Als schwache Serviceleistung empfand ich nämlich die erste Rückmeldung von Bosch, auf die Frage, wie sich der auf deren Homepage, für den Audi TT 8N, empfohlene Luftmassenmesser 0280218373 (06A906461D) vom eingebauten 0280218032 (06A906461D) unterscheidet und ob es diesbezüglich auch Datenblätter gibt. Die nichts sagende Antwort lautete dabei:

"vielen Dank für Ihre Anfrage an die Bosch KFZ-Kundenberatung.

 Eine Zusendung dieser Informationen ist nicht möglich, da diese Bestandteile der kostenpflichtigen Diagnose Software (ESI[tronic] sind.
Sollten Sie kein kostenpflichtiges Abo haben,  wenden Sie sich bitte mit Ihrer Anfrage an einen Bosch Car Service in Ihrer Nähe:"

Ich frage mich nur, was ein bloßes Datenblatt mit einer Diagnose Software zu tun hat und für andere Luftmassenmesser stellt ja Bosch die Daten auch ins Internet? Na ja, durch dieses Statement ist in mir wieder der Entdeckerdrang geweckt worden und ich werde den beiden Luftmassenmesser mal genauer auf den Zahn fühlen.
Nach einiger Zeit und weiteren Emails, bei denen ich Bosch ein wenig an deren Ehre gepackt habe, hat man mir dann doch zwei Datenblätter zum 06A906461C (0280218023) und 06A906461D (0280218032) zur Verfügung gestellt, wobei sich beide geringfügig unterscheiden. Der Luftmassenmesser 0280218032 liefert rund 0,1V weniger am Ausgang als der 0280218023, also ist auch etwas zu „mager“.

Der weitere Versuchsaufbau bestand dann aus zwei Netzteilen für die 12V und 5V Spannungsversorgung, einem 2-Kanal-Digitalspeicheroszilloskop, den beiden quasi in Reihe geschalteten Luftmassenmesser und einem Haarföhn bzw. Laubbläser. Bei den in Reihe geschalteten Luftmassenmesser war zuerst der von Frankberg angeordnet. Die gelbe Messkurve ist auf den folgenden Oszilloskop-Bildern dem Bosch zugeordnet und die blaue bzw. grüne dem Frankberg.

Beim ersten direkten Vergleich mit dem Bosch ist mir jedoch aufgefallen, dass der Frankberg ein richtiger Frankenstein ist, denn er funktionierte auch ohne 5V Spannungsversorgung und sprang sofort auf die rund 1V für die Nullluft beim Anlegen der 12V. Vermutlich hat er einen eigenen Fixspannungsregler und erzeugt sich somit die Referenzspannung selber.
Luftmassenmesser Messung - Schema
Luftmassenmesser Messaufbau

Bei den Messungen wurde der Föhn auf höchster Stufe betrieben und der Abstand schlagartig verändert. Primär stellte sich die Frage, wie weit weicht der Nachbau vom Original ab und wie reagiert der Luftmassenmesser von Frankberg im Verhältnis zum Bosch.

Luftmassenmesser Oszillogramm

Auf den ersten Blick sieht das Ganze ja nicht so schlecht aus, aber ganz genau folgt der Frankberg nicht dem Bosch bzw. der Bosch hat eine "ruhigere" Kurve und schwingt nicht so viel, wie der Frankberg. Beim Vermessen der Werte wurde eine Spannung von rund 2,6V, also 50% des Maximalwertes, erreicht, jedoch wichen die Werte vom Frankberg gegenüber dem Bosch mehr als 10% ab, wobei sich der Frankberg meiner Meinung nach nicht so schlecht schlägt, weil man auch anmerken muss, dass Luftmassenmesser sehr sensibel reagieren und dass das in Reihe schalten auch keinen 100%-igen Vergleich zulässt.
Ich habe dann auch nochmal eine Messreihe mit um 90° versetzte Luftmassenmesser und mit einem Laubbläser durchgeführt, um die Zuströmung zum zweiten Luftmassenmesser zu verbessern und auch mit höherer Luftmasse messen zu können.

Der Versuch wurde insofern ausgebaut, indem nach den Luftmassenmessern auch die Strömungsgeschwindigkeit gemessen und somit die Luftmasse in kg/h, mit der dazugehörigen Messspannung, ermittelt wurde. Die gewonnenen Werte wurden dann mit Excel ausgewertet und grafisch dargestellt.

Da jedoch die Luftmasse bei Höchstwert theoretisch bis zu 1200 kg/h erreichen kann, konnte ich die Sensorkurve nicht gänzlich ermitteln, da einerseits die erschwinglichen Anemometer (Windmesser) in der Regel nur bis 30 m/s reichen, was laut meinen Berechnungen etwas über 400 kg/h bedeuten würde, und auch der Laubbläser nicht die gewünschte Geschwindigkeit erreichte. TT-eifel hat anscheinend einen neuen Bosch vermessen und kam dabei auf eine maximale Luftmasse von 190 g/s, was wiederum meinen Berechnungen nach 586 kg/h entspricht.

Das folgende YouTube-Video zeigt das Verhalten beider Luftmassenmesser bis zu 8 m/s. Das gelbe Multimeter (Fluke 75) entspricht dem Bosch und das Blaue dem Frankberg Luftmassenmesser - gemäß den Kurven am Oszilloskop.


Der Luftmassenmesser von Frankberg reagiert beim Versuch etwas nervöser als jener von Bosch. Entweder hängt dies mit dem Sensor oder der Elektronik zusammen. Ich habe dann ja noch eine zweite Messung mit einem Einhell Laubbläser durchgeführt, wobei ich vom Laubbläser etwas enttäuscht war, da er die versprochene Leistung von 240 km/h bei Weitem nicht erreichte und ich nur Geschwindigkeiten von maximal 16 m/s (rund 58 km/h) erzielen konnte.

Die Luftgeschwindigkeit wurde dabei mit einem Anemometer UNI-T UT363BT am Ausgang des zweiten Luftmassenmessers gemessen. Die entsprechende Luftmasse wurde dann über den Querschnitt des Luftmassenmessers und der Geschwindigkeit der Luft (somit den Volumenstrom) mit Excel ermittelt.

Es wurde dann versucht die Luftgeschwindigkeit von Null bis zum Maximum des Laubbläsers zu durchfahren und mittels Video die Werte aufzuzeichnen. Das folgende YouTube-Video zeigt den zweiten Messdurchgang. Der Aufbau ist etwas "russisch", wenn man das heute noch sagen darf. Vielleicht wäre experimentell das richtige Wort. Aus dem Video heraus habe ich den die Messwerte abgelesen und in Excel übertragen.


Die von mir erhobenen und gemessenen Daten beider Luftmassenmesser sind (die dazugehörige Excel-Datei kann hier heruntergeladen werden).

Die Werte liegen nahe an denen, die im Bosch-Datenblatt vom 0280218023 und 0280218032 stehen, welche mir zur Verfügung gestellt wurden. Bosch sieht, unter Einbeziehung der Toleranz, dann beim 0280218032 bei 15 kg/h eine Spannung von 1,5137 bis 1,5403V vor. Bei 30 kg/h wären es dann 1,8832 bis 1,9217V und bei 60 kg/h ein Bereich von 2,3901 bis 2,4393V. Schlussendlich wären bei 120 kg/h Werte von 3,0083 bis 3,0678V vorgesehen. Der nächste Wert im Datenblatt wäre dann 250 kg/h mit 3,7556 bis 3,8189V, wobei ich diesen Wert an Luftmasse nicht erreicht habe.


Die obigen Kurven zeigen die Werte der Bosch HFM5-4.7 Luftmassenmesser. Interessant ist dabei, dass die beiden Luftmassenmesser unterschiedlich sind und trotzdem im Audi TT 8N mit AJQ-Motor funktionieren, so wie der Frankberg auch.

Da sich die Werte der beiden Bosch Luftmassenmesser 0280218023 und 0280218032 nicht decken und trotzdem im AJQ funktionieren, ist die von tt-eifel und in einigen Foren getätigte Aussagen, dass man das Sensorelement alleine nicht auswechseln sollte, weil die Position dann nicht mehr stimmt und es zu Abweichungen kommt, zu hinterfragen.
Die Einbauposition wird sich aufgrund der Bohrungen vermutlich nicht besonders ändern und es dürfte vermutlich die Abweichung in jenem Bereich liegen, indem auch die Kurven grundsätzlich voneinander differieren.

Grundsätzlich zeigen die Werte aus dem Bosch-Datenblatt, dass der Versuchsaufbau nicht gänzlich falsch ist und man daraus doch einiges an Schlüsse ziehen kann. Ich habe die Bosch Daten linear interpoliert (rote strichpunktierte Linie im unteren Diagramm) und das Diagramm zeigt auch, dass die Messwerte plausibel sind.


Frankberg
MAF082114-N 
Bosch
0986280218
Masse226 g222 g
Nullluft 0,0kg/h
(Soll 0,98 ... 1,02V)
1,011 V1,014 V
1,2m/s = 16,5kg/h
1,482 V1,498 V
1,6m/s = 22,0kg/h
1,542 V1,573 V
2,0m/s = 27,5kg/h
1,855 V1,786 V
2,5m/s = 34,4kg/h
1,862 V1,885 V
3,1m/s = 42,7kg/h
2,156 V2,101 V
3,7m/s = 50,9kg/h
2,185 V2,217 V
4,1m/s = 56,4kg/h
2,172 V2,252 V
4,7m/s = 64,7kg/h
2,319 V2,352 V
5,3m/s = 72,9kg/h
2,451 V2,516 V
5,8m/s = 79,8kg/h
2,533 V2,603 V
6,3m/s = 86,7kg/h
2,625 V2,721 V
7,0m/s = 96,3kg/h
2,632 V2,756 V
7,6m/s = 104,6kg/h
2,682 V2,815 V
8,3m/s = 114,2kg/h
2,745 V2,896 V
9,1m/s = 125,2kg/h
2,824 V2,968 V
9,7m/s = 133,5kg/h
2,880 V3,040 V
10,5m/s = 144,5kg/h
2,982 V3,133 V
11,6m/s = 159,6kg/h
3,070 V3,207 V
12,5m/s = 172,0kg/h
3,135 V3,280 V
13,5m/s = 185,7kg/h
3,201 V3,350 V
14,6m/s = 200,9kg/h
3,268 V3,410 V
15,4m/s = 211,9kg/h
3,316 V3,440 V
Preis32,99 EUR137,40 EUR

Wenn meine Messungen und Beobachtungen bei dem "Kellerversuch" stimmen, dann scheint der Frankberg Luftmassenmesser etwas mehr zu schwingen und lieferte bei den Versuchen bei höherer Luftmasse auch einen geringeren Spannungswert als der originale Bosch. Inwieweit dies auf die Motorleistung einen Einfluss hat ist fraglich, da die Abweichungen nur zwischen -0,3% und +3,9% lagen.

Laut der obigen Tabelle liefert der Frankberg MAF082114-N bei höherer Luftmasse eine geringere Messspannung als der Bosch 0820218032, der schon zum 0820218023 laut Datenblatt eine geringere Spannung liefert, was bedeuten würde, dass das Motorsteuergerät das Gemisch nochmals abmagern würde.
Ein dauerhaft zu geringeres Gemisch, insbesondere bei Volllast, würde den Motor vermutlich aber thermisch belasten. Ob diese falschen Werte schon zu irreparablen Schäden führen können, kann ich jedoch nicht beurteilen - da dies jetzt mal rein theoretisch ist. Und wie bereits geschrieben bieten viele Teilehändler den 0280218032, unabhängig der FIN, für den AJQ an.




Im Weiteren wurde der Frankberg MAF082114-N mit dem eingebauten Bosch 0280218032 bezüglich der laut Audi vorgegebenen Luftmasse im Leerlauf und bei verschiedenen Drehzahlen ohne Last am Stand verglichen.

Im Leerlauf sollte laut ElsaWin eine Drehzahl zwischen 700 und 820/min vorliegen (Automatik zwischen 640 und 760/min). Die Last sollte zwischen 15,0 und 25,0% und die mittlere Einspritzzeit zwischen 2,0 und 2,4 ms betragen. Für die gemessene Luftmasse wären dann Werte zwischen 2,0 und 4,5 g/s (7,2 kg/h und 16,2 kg/h) vorgesehen.

Beim Bosch 0280218032 ergaben sich dabei nachfolgende Werte:


Die Kurve im Verhältnis von Drehzahl und Luftmasse im Stand ergab folgenden Verlauf beim Bosch 0280218032 und soll das Ansprechen des Sensor bei Drehzahländerung verdeutlichen und einen Vergleich zum nachfolgenden Frankberg MAF082114-N liefern. Im Nachhinein gesehen wäre vielleicht eine Messung des Soll- und Istwertes zielführender gewesen. Leider ist man hinterher immer schlauer und meines Wissens nach gibt es leider keine Sollwerte im VCDS.


Die Werte des Frankberg MAF082114-N sehen bei annähernd gleicher Vorgangsweise der Messungen so aus:


Auch die Audi-Vorgaben werden fast eingehalten, lediglich die Einspritzzeit mit 0,06 ms und die Drehzahl mit 880/min lagen etwas höher. Wobei im Messblock 1 die Drehzahl ja mit 840/min gemessen wurde, so wie beim Bosch. Abweichend ist auch Bit 5 bei der Einstellbedingung für Grundeinstellung.


Die einzelnen Spitzen beim Hochdrehen des Motors würde ich den schon erwähnten Schwingen bei Lastabruf  zuschreiben. Der Verlauf des Bosch 0280218032 sieht dabei etwas ruhiger aus. Ob dies gewollt ist oder ob er altersbedingt etwas träger reagiert kann ich nicht beurteilen.

Zusätzlich habe ich bei einer kleinen "Aufwärmrunde", damit der Motor auf Betriebstemperatur kommt, die Werte aufgezeichnet und der Datenausschnitt zeigt, dass der Frankberg MAF082114-N Luftmassenmesser mit der Motorlast weitgehend korrespondiert. Aber auch da scheint ein Überschwingen (Ansteigen) der Kurve bei Lastspitzen ersichtlich zu sein, was dann zu einem fetteren Gemisch führen würde. Leider konnte bei der Messfahrt der Sollwert des Luftmassenmessers nicht aufgezeichnet werden, da er, wie bereits erwähnt, meines Wissens nach in den Messwertblöcken nicht zur Verfügung steht bzw. ich ihn nicht gefunden habe - was aber nicht zwangsweise heißen muss, dass es ihn auch nicht gibt.


Die subjektiven Beobachtungen und Empfindungen waren, dass der Motor sich mit dem Frankberg MAF082114-N ohne Probleme und Gas zu geben starten ließ und dass auch keine Motor-Kontrolllampe anging. Auch das Fehlerprotokoll blieb nach der kurzen Testrunde diesbezüglich leer.

Darüber hinaus konnten die rhythmischen Drehzahlschwankungen, ein "Pumpen" bei eingeschalteter Klima am Stand, auch nicht mehr wahrgenommen werden und der Motor lief rund. Dies ist für mich ein Indiz, dass ich mir den bisher eingebauten Luftmassenmesser etwas näher anschauen und eventuell reinigen oder tauschen muss.
Vom subjektiven Fahrgefühl hing der Motor ebenso gut am Gas, wie mit den bisher eingebauten Bosch-Sensor und ich konnte auch keine Leistungseinbrüche ausmachen.

Wie sich billige Ersatzteile mitunter gestalten können, zeigen die Autodoktoren auf ihrem YouTube-Kanal. Im folgenden Video beschäftigen sie sich mit Billig-Luftmassenmesser, wobei ich dies in meinem Fall zum Glück nicht nachvollziehen konnte - trotzdem würde ich zum Originalteil greifen.

Leider ist momentan der Stand der Dinge so, dass kaum der Luftmassenmesser 06A906461C (0280218023) noch 06A906461D (0280218032) als Neuteil erhältlich sind, weder bei Audi noch bei Bosch. Daher wird man zukünftig vermutlich wohl doch auf Aftermarket-Produkte zurückgreifen müssen.


Aufgrund der abweichenden Werte vom Originalsensor traue ich mir keine Empfehlung in irgendeiner Richtung auszusprechen und jeder Leser soll aus dem Bericht seinen eigenen Schluss ziehen.


Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.




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