Zündspulen 06B905115L(E) prüfen

Bericht über die Prüfmöglichkeit von elektronischen Zündspulen 06B905115L(E) beim Audi TT 8N mit AJQ-Motor

In den diversen Foren taucht immer wieder das Thema "Zündspulen" auf und der erste Schritt im Affekt, wenn der TT nicht so tut wie man will, ist oft das planlose Tauschen von Komponenten, wie Luftmassenmesser, Temperatursensor oder auch den Zündspulen.

Ich habe das YouTube-Video vom Schrauberclub spannend gefunden, wie man dort mit einem billigen 1-Kanal-Digital-Oszilloskop die Sekundärspannung der Zündspule "gemessen" hat. Im Grunde lässt sich durch das Vergleichen auf ähnliche Kurvenverläufe bzw. Spannungshöhen feststellen, ob sich alle Zündspule gleich verhalten oder ob eine aus der Reihe tanzt.

Angeregt durch das Video und dem Besitz eines neuen 2-Kanal-Digitaloszilloskops FNIRSI 1013D bzw. dem Umstieg auf das FNIRSI 1014D habe ich mich drauf und dran gemacht die Kurven aufzuzeichnen. Der Vorteil an dem Oszi zeigt sich darin, dass man die Kurven als Wellenform (wav) oder als Bild (bmp) abspeichern kann, wobei die wav-Datei zum späteren Vermessen am Digitaloszilloskop dient.
Etwas mühselig ist beim Messvorgang, dass man die Unterdruckdose demontieren muss, damit man an alle vier Zündspulen kommt.

Mit den im Video gezeigten Einstellungen am Oszilloskop kam ich nicht ganz zu dem gewünschten Ergebnis, aber bei 2,5V/Div und 250ns/Div konnte ich dann ein Signal erfassen.


Alle vier Zündpulen zeigten einen fast identen Kurvenverlauf und die maximale Spannungshöhe war auch ziemlich ident, wo man sagen muss, dass das Auflegen einer Münze und das Daranhalten einer Messstrippe sicher nicht die optimale Messmethode ist.

Wie der "Prüfvorgang" der Zündspulen mit einem einfachen Digitaloszilloskop und ohne Sensor erfolgt, zeigt das bereits erwähnte YouTube-Video des Schrauberclubs:


Aber hier geht es ja nicht um eine genaue, qualitative Aussage, sondern nur um das Prüfen und das Ergebnis beim Prüfen ist ja kein Messwert, sondern die Information über "Gut" oder "Ausschuss".
Es gibt aber auch statt der 2-Euro-Münze verschiedene COP-Sensoren (COP = coil on plug), die im Internet zum Messen angeboten werden.

Ich war beim Überlegen, ob ich mir nicht einen Messadapter mit Platte und einem Gehäuseaufsatz aus dem 3D-Drucker basteln sollte - für die ganzen Ideen und Pläne die in meinem Kopf rumschwirren bräuchte ich eigentlich drei Leben und so habe ich mir einen Sensor in der Ukraine bei Rotkee bestellt, der auch in rund einer Woche, trotz den widrigen Umständen, geliefert wurde. Zu dem Preis von 10,12 EUR kamen noch 7,- EUR Zollgebühren hinzu.

Qualitativ ist der COP-Sensor von Rotkee sehr hochwertig was das Außenleben betrifft. Für ein 1-Kanal Oszilloskop gibt es sogar einen 4-fach Sensor, damit man alle Zündspulen gleichzeitig messen kann, ansonsten geht es auch einfach mit einem digitalen Einkanal-Oszilloskop, indem man den Spannungscursor als obere und untere Grenze einstellt. Die folgenden Bilder zeigen die Messergebnisse mit dem Fnirsi 1013D und dem Rotkee COP-Sensor.


Da es auf YouTube ein Video gab, bei dem verschiedenste Münzen zum Messen ausprobiert wurden und dabei auch der Kupfergehalt thematisiert wurde, dachte ich mir, dass es mit einer reinen Kupferplatte, spricht Platine, dann ja perfekt funktionieren müsste.
Die Idee mit dem eigenen Sensor und der Kupferplatine war aber ein Schuss in den Ofen und hat aus meiner Sicht zu keinerlei brauchbarem Ergebnis geführt, außer die Erkenntnis "außer Spesen nichts gewesen" bzw. "probieren geht über studieren" - insbesondere, weil die Platine kein Cent-Teil ist. Wenn man den Aufwand für den 3D-Druck heranzieht und die Kosten für die Platine und den Laborstecker mit einrechnet, dann zahlt es sich nicht aus.


Also meine klare Empfehlung wäre Rotkee Sensor kaufen oder 2 Euro-Münze und da kam bei mir nochmals die Idee mit dem DIY-Sensor auf. Warum eine Kupferplatine und nicht eine 2 Euro Münze, mit der anscheinend funktioniert? Gesagt, getan und siehe da, mit einer 2 Euro Münze funktioniert auch der selbstgebaute Sensor super und lieferte ein tolles Ergebnis.


Ich glaube, irgendwo in der Rotkee Beschreibung steht auch was, dass das Signal mittels Spulen und nicht kapazitiv abgegriffen wird. Vielleicht wirkt auch der bimetallische Aufbau der 2 Euro-wie eine Spule und führen so zum Messergebnis.
Der DIY-Sensor bringt nun annähernd eine genauso stabile Darstellung wie der Rotkee-Sensor zusammen. Der Vorteil beim DIY-Sensor ist jedoch, dass bei jeder Zündspule genau an der gleichen Stelle gemessen wird.


Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.


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