Ozonbehandlung Innenraum
Bericht über die Innenraumbehandlung mit Ozon
Ich hatte mich ja schon vor einiger Zeit mit der DIY Klimareinigung auseinander gesetzt und dabei zwei unterschiedliche Produkte getestet.
Grundsätzlich sollen sowohl der Schaum als auch das Gas die Bakterien im Klimasystem abtöten, nur habe ich das persönliche Gefühl, dass dies nur zu einem gewissen Grad funktioniert, da einerseits der Schaum nicht überall hinkommt und das Gas vermutlich die Bakterien auch nicht zu 100% erledigt. Darüber hinaus überdeckt die gasförmige Lösung KlimaPower Cleaner von Sonax mit seinem Geruch das Ergebnis. Vorteilhaft dafür ist die einfache Anwendung und der geringe Preis. Bei der Schaumlösung von Presto muss schon sauberer gearbeitet werden, damit der Schaum dort hinkommt wo er auch hingehört, und das Produkt ist auch gegenüber dem anderen rund 4,- EUR teurer.
Mittlerweile wird es aber zum Trend das Fahrzeug mittels Ozon (O3) zu behandeln, insbesondere da die Geräte auch nicht so teuer sind und sie sich bei mehrmaligen Anwendungen in absehbarer Zeit amortisieren. Da sie aber auch angeblich Viren abtöten sind die Verkaufspreise durch Corona angestiegen bzw. die Geräte werden in der jetzigen Zeit auch kaum billiger.
Warum bin ich nun auf die Idee gekommen, dass ich solche Geräte teste? Na ja, wie schon mehrmals geschrieben habe, leidet mein Gehirn nach rund 2 Jahren immer noch unter Long Covid und ich vergesse das eine oder andere auf die Minute. Das Kurzzeitgedächtnis ist nicht gerade das Beste an mir.
Also habe ich wieder einmal die stinkenden Fußballschuhe meines Sohnes im Kofferraum des Hyundai i30 liegen gelassen und am nächsten Morgen habe ich mich gewundert, warum das Auto nach Katzenurin riecht, obwohl wir seit letztem Jahr gar keine mehr haben.
Erst auf die Frage, wo ich die Fußballtasche hingestellt habe, schoss es mir wieder ein und es kam der Geistesblitz einen Ozongenerator zu kaufen und gegen diese Gerüche damit anzugehen.
Profigeräte, wie das Mahle OzonePro, erzeugen rund 5000mg/h, die billigen Geräte auf Amazon angeblich zwischen 5000 und 60000mg/h. Diese Geräte kosten zwar in der Regel nur ein Fünftel des Profigerätes, können aber auch dementsprechend weniger bzw. sind unsicherer in der Anwendung - dort wo Licht ist, ist auch Schatten.
Da ich nicht gerne von etwas schreibe, was ich auch nicht selber ausprobiert habe, habe ich nun zwei verschiedene Systeme gekauft. In den ganzen YouTube-Videos wird meines Erachtens nicht auf die genaue Einsatzdauer und die Emissionsmenge eingegangen. Ich habe mich, aufgrund des Preises und des Ozonausstoßes für zwei verschiedene Systeme entschieden. Einmal die klassische Lösung mit 32000mg/h von Aliexpress (baugleich mit dem von Amazon, aber geringerem Ausstoß) und einmal ein Kleingerät (vermutlich mit 300mg/h) von Amazon. Der große Ozongenerator hat bei meinem chinesischen Freund nur 39,- EUR gekostet, was den Versuch finanziell erträglich macht, ansonsten landet er auf willhaben. |
Auch mein Hero Schrauba geht in seinem Video sehr lässig mit dem Gerät um und seine Videos verkommen leider immer mehr zu Werbesendungen, a la Mediashop.
Wie weit sich dann das Hinzuschalten der Umluft auf den Erfolg auswirkt ist darüber hinaus fraglich.
Das Innenleben besteht aus einem 230V~ Lüfter mit 7W Leistung, was schon einiges an Luftdurchsatz verspricht, und der Generatoreinheit, die sehr dem nebenstehenden Produkt ähnlich ist. Im Grunde könnten daher die 32000mg/h schon stimmen - dies zu messen wird ja eher schwer werden und daher zählt allein der Glaube. Von außen sieht man den Timer, den Netzschalter und den dreipoligen Stecker für den Netzstecker. Die Folie am an der Front des Gerätes wirft schon Blasen und zeigt, dass auf Qualität nicht besonders geachtet wird. Mitunter das typische Problem von Made in China - einfach nur billig. Würden Spenden für meinen Blog getätigt werden und ich in Geld schwimmen, so würde ich mir vermutlich das Profigerät von Mahle kaufen, aber mit meinem spärlichen Lehrergehalt kann ich mir nur so ein Klumpert leisten. |
Zum Vergleich mit dem Wanxian habe ich wieder die Fußballschuhe in den gleichen Behälter, samt den Gerät, getan und dieses dann rund 45min im Freien laufen lassen. Im Umkreis von 1 bis 2m konnte man noch den Ozongeruch trotz Deckel auf der Box wahrnehmen.
- Ozon (O3) ist ein nicht stabiles Molekül aus drei Sauerstoffatomen und zerfällt in der Umgebung sehr schnell (Halbwertszeit liegt bei Raumtemperatur bei rund 20min), wobei Ozon oxidierend und gesundheitsschädigend ist
- einige Materialien, wie z.B. Naturkautschuk, reagieren stark mit Ozon, dies sollte man bei der Anwendung beachten bzw. Materialien wie Gummi oder Leder nach der Ozonbehandlung eventuell pflegen
- die Geruchsschwelle von Ozon liegt bei zirka 0,04mg/m3, allerdings tritt schnell ein Gewöhnungseffekt ein und man riecht es dann nicht mehr
- ab einem Wert von rund 0,2mg/m3 besteht die Gefahr von Schleimhautreizungen in Rachen, Hals und Bronchien, Kopfschmerzen, verstärkter Hustenreiz, Verschlechterung der Lungenfunktion sowie Minderung der Leistungsfähigkeit und Tränenbildung (keine Gefahr besteht bei einer Konzentration von unter 0,12mg/m3). Rein rechnerisch würde bei einem Ozongenerator mit 32000mg/h bzw. 8,9mg/s der Reizwert, bei einem Innenraum von 4m3, in einer zehntel Sekunde (0,1s) erreicht. Aber auch ein Profigerät mit 5000mg/h hätte diese Konzentration in weniger als einer Sekunde erreicht.
- nach der Ozonanwendung muss ausreichend gelüftet werden (Faustregel 1 Stunde pro Gramm Geräteleistung - Empfehlung seitens Mahle bei seinem Gerät 4 Stunden bei 5000mg/h)
- Ozongeräte dürfen nur bei trockenen Räumen (Luftfeuchte < 50%) eingesetzt werden, ansonsten besteht die Gefahr der Bildung von Salpeter, was wieder zu Geruchsbildung führt
- Ozonbehandlung nicht bei Nikotingerüchen anwenden, da Nanopartikeln entstehen, die gesundheitsgefährdend sind
- Fahrzeug grundsätzlich reinigen, d.h. staubsaugen und die Oberflächen reinigen, eventuell die Fußmatten mit einem Dampfreiniger behandeln
- Umluftbetrieb einschalten, damit auch der Wärmetauscher und die Luftkanäle mit Ozon durchflutet werden - insbesondere da Ozon schwerer als Luft ist und es sich eher am Boden absetzen würde
- aufgrund der Orientierung an den Profigeräten, würde ich bei 5000mg/h eine Einsatzdauer von 30 bis 60 Minuten empfehlen, bei meinem Gerät mit 32000mg/h wären dies dann zwischen 5 und 10 Minuten. Nur das an notwendige Ozon erzeugen, was zur Geruchsbeseitigung bzw. Desinfektion erforderlich ist - die Dosis macht das Gift (Paracelsus).
- wenn möglich, Gerätedauer vor dem Einschalten programmieren und Gerät außerhalb des Fahrzeuges einschalten
- Fahrzeug schließen und eventuell, wenn notwendig, abdichten