WLAN-Steckdose Tapo Smart P110

Bericht über die Tapo WLAN-Steckdose beim Aufladen eines Audi TT 8N

Jetzt wird man sich fragen, was hat ein Audi TT8N mit einer smarten WLAN-Steckdose zu tun und spinnt er nun endgültig?
Ich kann die Leserschaft beruhigen, denn durchgedreht bin ich gottseidank noch nicht, auch wenn ich immer noch glaube, dass meine kognitive Leistungsfähigkeit durch Long-Covid beeinflusst ist.

Aber warum schreibe ich gerade in diesem Blog über eine App-steuerbare Steckdose, wie die Tapo P110,  mit Verbrauchsmessung? Gerade nämlich wegen Letzterem und den steigenden Energiekosten. Natürlich ist der Audi TT8N kein E-Auto - zum Glück - aber manche User im Forum tt-owners-club.net überlegen, dass sie die Batterie im Winter - vermutlich auch im Fahrzeug eingebaut -  permanent an ein Ladegerät, wie z.B. dem Ctek MXS 5 oder MXS 10 anhängen.

Fraglich ist, was benötigt so eine Vorgehensweise an Energie? Aufgrund der steigenden Energiekosten, bin ich den Verbrauchern in unserem Haus auf der Spur und musste dabei so manche Überraschung feststellen.

Vor Kurzem las ich nämlich in einem Internetartikel über die HDR-Einstellungen beim TV, dass diese bis zu 50% Ersparnis bringen könnten. Und was muss ich sagen, die Änderung der Experteneinstellung bei der LED-Hintergrundbeleuchtung des Panels bei unserem 42" LG und dem 32" Samsung Gerät brachten beispielsweise Einsparungen von 12W bzw. 8W. Bei dem größeren Gerät wären dies bei rund vierstündiger, täglicher Nutzung dann im Jahr rund 17,5kWh und in etwa 7,- EUR, bei einem nicht so unwahrscheinlichen Tarif von 50ct/kWh. Die paar Euros könnte man dann wieder in den Audi TT8N investieren. Es ist zwar nicht die Welt an Einsparung, aber ein paar Euros hier und ein paar Euros da, da kommt schon was zusammen.

Für mich stellte sich nun die Frage, wie verhält es sich dann mit dem permanenten Aufladen bzw. Halten der eingebauten Batterie im Fahrzeug? Ich habe daher mein Ctek MXS 10 mit dem WLAN-Stecker etwas "ausgehorcht".

Auf der Stufe 4 (Absorption, kurz vor 100%) zeigt das Ctek MXS 10 eine kontinuierlich langsam abfallende Leistung (mehrere Stunden lang), die dann sich dann in der Float-Phase (Stufe 7) auf 2,0W einpendelt und zwischenzeitlich im Ladezyklus (Phase 8) auf 14W wieder hochklettert (ist eher ein kurzzeitiger Impuls).

Geht man nun von dem niedrigen Wert von 2,0W (Ladezyklen nicht eingerechnet) aus und die Batterie würde die ganze Zeit am Ladegerät hängen, dann wären dies bei rund 6 Monate Stilllegung insgesamt mindestens 8,64kWh, was dann nach obiger Kalkulation 4,30 EUR entsprechen würde. Wohlgemerkt, die 8,64kWh sind am unteren Ende der Fahnenstange und werden sicherlich getoppt.

Eine 60Ah Batterie hat jedoch nur eine Energie von rund 0,78kWh (bei 13V Spannung). Man steckt also rund das 10-fache in die Erhaltung der Batteriespannung, als was die Batterie selber an Energie eigentlich hat - ökologisch betrachtet ein Irrsinn.

Würde man von den 2W theoretisch noch den Ruhestrom des Fahrzeuges abziehen (Annahme 40mA bei 13V, sind dann rund 0,5W), wenn die Batterie ausgebaut ist, dann blieben rein rechnerisch immer noch 1,5W übrig, die dieser Vorgang in Anspruch nehmen würde, was in Summe immer noch 6,5kWh ausmacht.

Im Forum tt-owners-club wurde vom User gordonfreeman meine Werte ein wenig hinterfragt bzw. angezweifelt. Und da ich Fragen ungern unbeantwortet lasse, habe ich auch die Leistungsaufnahme des Ctek im Leerlauf, also ohne angeschlossene Batterie, gemessen.
Dabei nimmt das Gerät 1,9W auf, da ja die Elektronik im Gerät und die LED auch Energie benötigt. Man darf ja nicht vergessen, dass das Gerät permanent die Spannung und die Funktion überwacht (wenn keine Batterie angeschlossen ist blinkt die grüne LED). Also kommt man in Summe nicht unter die 2W und die sich daraus ergebenden 8,64kWh.
In Folge bestimmt auch der Zustand der Batterie, wie oft nachgeladen muss (Anstieg auf 14W), was dann auch den Verbrauch steigert.

Nun wären die 8,64kWh auf dem ersten Blick zwar nicht gerade viel, aber wenn dies einige tausend Fahrzeugbesitzer so machen, dann kommt auch schon etwas zusammen. Und wie sagte schon einst Paracelsus? Die Dosis macht das Gift.

Es stellt sich daher für mich die Frage, ob eine gut aufgeladene Batterie es überhaupt nötig hat, mehrere Monate an einem Ladegerät angeschlossen zu bleiben? Mein TT8N3 sprang sogar nach mehreren Monaten ohne Probleme an, obwohl ich nur den Plus-Pol abgeklemmt hatte und die Batterie im Fahrzeug blieb und dieses über den Winter draußen unter einem Carport stand.

Neben der benötigten Energie (es gibt ja genau genommen keinen Stromverbrauch) besteht ja auch die Gefahr eines technischen Defektes am Ladegerät. Und ich gehe einmal davon aus, dass nicht jeder ein hochwertiges Ladegerät zu Hause hat und daher der eine oder andere auch ein gewisses Risiko eingeht - persönlich habe ich kein gutes Gefühl, wenn elektrische Geräte längere Zeit unbeaufsichtigt bleiben.

Darüber hinaus wird in der Bedienungsanleitung vom Ctek MXS 10 bei Bleibatterien auch vor der Bildung von explosiven Gasen gewarnt.

Eigentlich dürfte der eine oder andere User aus dem Forum tt-owners-club.net ein Ctek Ladegerät gar nicht benützen, da aufgrund der Beiträge - z.B. einen Trenner überbrücken, damit die Bordspannung nicht unterbrochen wird. Warum braucht man dann einen Trenner und testet das Verhalten des Fahrzeuges nicht gleich? - vermutlich der Punkt (IEC 7.12 ed5) zum Tragen kommt.


Man sieht leider auch, dass in diesem ominösen Forum Empfehlungen, noch dazu als offizieller Beitrag gekennzeichnet, ohne jegliches Wissens ausgesprochen werden. Das vom User HighTTowner (Olaf) empfohlene Ctek CS Free würde bei ähnlichem Verhalten wie des Ctek MXS 10 mit seiner Kapazität von 66Wh nur maximal 33 Stunden lang funktionieren, dann wäre auch seine Kapazität restlos auf 0% ausgeschöpft und komplett tiefentladen.
Egal wie man es dreht und wendet, das Ctek CS Free ist nur was für eine kurzzeitige Überbrückung und sicherlich nicht für den ganzen Winter, was auch in den Videos von Ctek bei Minute 3:00 angesprochen wird.

Aus meiner Sicht wäre das Ctek CS Free was, damit man die Batterie zwischendurch wieder etwas auffrischt, da ja der Audi TT8N der Batterie etwas an Ruhestrom entnimmt - so wie ich es ab und zu auch mit dem Ctek MXS 10 in der Garage mache.

Man darf dabei aber auch nicht den Denkfehler machen, dass man anhand des Ruhestromes berechnen kann, wie lange eine 60Ah Batterie aushalten würde, da die Bleibatterie sich ganz anders verhält wie ein Lithium-Ionen-Akku.
Bei einer Bleibatterie sollte man nämlich nicht mehr als 50% der Kapazität ausschöpfen bzw. darauf achten, dass die Spannung nicht unter 12V fällt (siehe dazu rebelcell). Bereits unter 12,4V kommt es zum Prozess der Sulfatierung.
Also würde bei einer 60Ah Batterie und bei einem Ruhestrom von 40mA, die Batterie ein Auslangen für 750h (31 Tage) bieten, bis sie auf 50% ihrer Kapazität abfällt. Der Wert von 1500h bei voller Entnahme ist ja nur theoretisch und würde die Batterie tiefentladen.

Bei meinem Audi TT8N beträgt der Ruhestrom 24mA und somit könnte ich diesen dann 1250h oder 52 Tage stehen lassen, bis 50% der Kapazität erschöpft ist.
Für mich würde sich daraus ableiten lassen, dass es genügen würde, einen Audi TT8N (natürlich ja nach Ruhestrom) einmal im Monat an das Ladegerät zu hängen.

Und wenn jemand, wie ich den Zigarettenanzünder umgebaut hat, dann geht in diese Richtung mit dem Laden überhaupt nichts mehr und man muss einen Eyelet-Adapter oder die Klemmen an die Batterie anschließen, wobei ich Ersteres sowieso empfehlen würde.



Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung oder Kaufempfehlung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.



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