Marderschreck

Nachdem das Thema Marder immer wieder auftaucht, wenn die kleinen Viecher im Motorraum abtauchen und dort sich zu unserem Leidwesen vergnügen, musste eine Lösung her. Zum großen Problem wird dies nämlich, wenn sich zwei Marder das Auto teilen, quasi Carsharing. Dann drehen die kleinen Quälgeister vollkommen durch und rächen sich am unschuldigen Auto. Im YouTube-Video von itsVision.tv sieht man, wie Audi an der Problematik forscht(e).

Wenn man das Fahrzeug aber mardersicher macht, dann verdient ja nichts mehr die Werkstatt und der Zubehörhandel - also unterstelle ich mal, dass es allein beim Forschen blieb.


Für die Wintersaison, wenn der Audi TT8N3 stillsteht, habe ich auf ein Dornengitter unter dem Fahrzeug zurückgegriffen, da ja die Batterie abgeklemmt ist und batteriebetriebene Systeme, wie Ultraschall, LED-Blitzer und der elektrische Weidezaun, dann logischerweise auch nicht funktionieren.

Für jene, bei denen jedoch die Batterie ständig im TT8N verbaut ist und das Fahrzeug draußen an wechselnden Orten steht, würde sich ein Art "Weidezaun" als Marderschreck eignen. Die kleinen Viecher werden erst so richtig beißwütig, wenn sie sich, wie schon gesagt, das Auto teilen müssen.

Für meinen Hyundai i30 habe ich daher auf ein solches System von MarderSICHER, was nur als Weidezaun funktioniert, zurückgegriffen und es ein wenig unter die Lupe genommen.
An den im Motorraum zu installierenden Edelstahl-Plus-Polen liegt eine Spannung zwischen 290V und 340V an, wobei die Spitzenspannung als Impulse auftreten. Dabei zieht das System durchschnittlich permanent einen Strom von 10mA und bei den Spannungsspitzen etwas über 20mA.
Bei Unterspannung von 11,7V wird die Hochspannung abgeschaltet (gelbe LED) und bei unter 11V schaltet sich das ganze System aus.

Persönlich gefällt mir das System von K&K mit den zweipoligen Bürsten besser, weil es mehr an Möglichkeiten bei der Platzierung bietet.


Mittlerweile wurde bei unserem anderen Hyundai i30 so ein ähnliches System von der Vertrags-Werkstätte verbaut, nachdem der Marder in den Schlauch des Scheibenreinigungsbehälter gebissen hatte.
Das System aus der Werkstätte sieht meines Erachtens hochwertiger aus und die Platten bestehen sowohl aus einer Minus- und Plus-Fläche, was zur Folge hat, dass das alleinige Berühren der Platten schon zu einem Stromschlag führt.


Wenn mir das K&K System so viel besser gefällt, dann stellt sich die Frage, warum habe ich mir dann MARDERsicher überhaupt gekauft? Na ja, weil es im Amazon-Warehouse nur 63,16EUR gekostet hat und Geiz geil ist - wurde uns zumindest von der Saturn-Werbung so suggeriert. Und was ist nun aus Saturn? Der ist in Österreich nun außerhalb des Kaufuniversums verschwunden, weil "Geiz ist geil" und jetzt alle bei Amazon kaufen nachdem sie sich bei Saturn bzw. Media Markt kostenlos beraten ließen.

So nun wieder zurück zum eigentlichen Thema. Bei meinem MARDERsicher-System muss der Quälgeist jedenfalls auch auf einem Masseteil im Motorraum stehen, ansonsten funktioniert es nicht richtig. Die in der Anleitung angegebene Stromaufnahme von 5mA wird defacto um mindestens das doppelte überschritten, aber bei rund 10 bis 20mA geht dies gerade auch noch ok.
Die Frage ist dann nur bei längerer Standzeit, wenn man bspw. auf Urlaub ist, ob die Batterie durchhält? - auch in dieser Zeit möchte man eigentlich, dass sein Fahrzeug geschützt ist.


Wichtig ist auf jedem Fall, dass man sich mit der richtigen Installation und Positionierung der Plättchen auseinandersetzt. Diese müssen insofern richtig platziert werden, so dass der Marder sowohl das Plättchen, als auch elektrisch leitende Innenraumteile des Motorraums, also Masse, gleichzeitig berührt - ansonsten hätten wir den "Vogel auf der Hochspannungsleitung"-Effekt.
Und damit nicht solche User wie Jochen_145 behaupten können, ich hätte mein Wissen nur aus dem Internet, habe ich den fotografischen Beweis geliefert - ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und in dem Fall sind es sogar zwei Bilder.

Am ersten Bild kann keine Spannung anliegen, da Kunststoffteile oder Gummiteile nicht leitfähig sind und somit das Weidezaunprinzip auch nicht funktioniert. Erst dort, wo Metall mit der Karosseriemasse verbunden ist, entsteht eine Spannungsdifferenz.

Als kleines i-Tüpfelchen, und weil ich genug Platten hatte, habe ich auf die Motordämmung auch drei Platten montiert, damit er ganz sicher eine Gewischt bekommt, wenn er auf dem Hitzeschutzblech steht und nach oben will, der Quälgeist.


Etwas mühsam ist die Montage der Hochspannungsplättchen mittels Kabelbinder, da die Plättchen nur auf jeder Seite einen Schlitz haben, in der der Kabelbinder eingreift. Beim Mitbewerber-Produkt unseres anderen i30 sind Bohrungen, was mir deutlich besser gefällt.
Ich habe mir insofern abgeholfen, dass ich ein doppelseitiges Klebeband als Montagehilfe auf den Sockel aufgeklebt habe. Und damit die Kabelbinder nicht verrutschen habe ich die beiden zusätzlich mit einem dritten gegeneinander fixiert. Da wäre seitens des Herstellers noch Potential nach oben, was die Montage und Ausführung betrifft.

Im Weiteren ist mir aufgefallen, dass sich die Hochspannung bei laufendem Motor (auch bei 2.000 bis 4.000/min) nicht abschaltet und die gelbe LED permanent leuchtet.
Laut Betriebsanleitung kann dies zwar vorkommen, aber eigentlich sollte das Ding sich bei höherer Spannung, sprich beim Laden, abschalten.

Hätte ich den Marderschreck nicht so günstig beim Amazon-Warehouse bekommen, dann hätte ich ihn vermutlich wieder verkauft, da das Gerät meiner Frau mit Montage nur etwas mehr gekostet hat - und bei dem sind die Platten zweipolig ausgelegt.
Aber anscheinend zeigt der Marderschreck doch seine Wirkung, weil ich vor Kurzem wieder den Motorraum kontrolliert habe und auf der Motorabdeckung nur ganz wenige Spuren waren - so, als ob er sich gerade auf dem Deckel abstützen wollte und dann eine gewischt bekommen hat.

Wie der (nicht ganz korrekte) Einbau eines solchen System von Statten geht zeigt das YouTube-Video von 83metoo - die Einbaubereiche der Platten stelle ich dabei etwas in Frage:



Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.

 
 

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