Härteprüfgerät Shore A

Nachdem mich das "depperte" Corona erfasst und mir eine beidseitig ausgeprägte Lungenentzündung beschert hat, was zu einem 1-wöchigen Krankenhausaufenthalt mit Sauerstoffgabe führte, bin ich so rumgelegen und habe mir - was macht man sonst den ganzen Tag im Krankenhaus - Gedanken über meine Sommerreifen gemacht, ob diese nach rund 6 Jahren noch in Ordnung sind, da die neueren Winterreifen subjektiv deutlich ruhiger laufen.

Beim "Rumgooglen" bin ich dann auf einen älteren Artikel der Reifenpresse gestoßen, der sich mit dem Aushärten von Reifen beschäftigte.

Weil ich ein Tüftler bin und mich nicht nur mit der Theorie zufrieden gebe, habe ich mir leider (wollte eigentlich nicht, war aber alternativlos) ein digitales Härtemessgerät nach Shore A um 24,69 EUR beim großen amerikanischen Versandhändler bestellt. Ähnliche Geräte kosten mittlerweile bei meinem chinesischen Freund genauso viel.

Mir ist schon klar, dass die Messwerte wahrscheinlich absolut zu 100% nicht aussagekräftig sind, aber es geht mir primär um den Vergleich der Reifenhärte verschiedener Reifen.

Beim Shore-Messgerät drückt dabei eine definierte Prüfspitze in den Werkstoff. Für weichere Kunststoffe benötigt man eine Spitz, die nach Shore A misst. Die Mindestdicke, wo man misst, sollte bei diesem Messgerät 6mm betragen - ansonsten, wer misst misst Mist.


Ziel ist es nun verschiedene Sommerreifen, vom Hyundai i30 meiner Frau und von meinem Seat Leon ST, mit jenen des Audi TT8N3 zu vergleichen, da für mich neben der DOT, dem Reifenzustand und der Profiltiefe auch die Aushärtung ein Kriterium ist.  Laut dem Artikel sollten Sommerreifen eine Shore-Härte von 75 Sh aufweisen.

Das Shore-Meter macht auf mich einen soliden Eindruck, das Gehäuse ist dabei aus Gusseisen. Oben am Messgerät findet sich das Batteriefach aus Kunststoff für eine LR44-Batterie, welche aber nicht im Lieferumfang ist - also nicht vergessen beim Bestellen.

Interessant ist, dass das Gerät anscheinend über einen 4-poligen Messwertanschluss befindet (kenne ich von älteren Messgeräten bei uns in der Schule), der aber in der Beschreibung nicht angeführt ist.

Ich maß dazu die Lauffläche des Reifens vom Audi TT8N3, welche 2014 produziert wurden, und jene unseres Hyundai i30 und Seat Leon ST 5F (neuere Reifen).


Die Messergebnisse des TT-Reifen bewegten sich dabei zwischen 68Sh und 78Sh, bei 3,6°C Reifentemperatur - liegen in der Garage und bei uns wird es schon langsam winterlich und kalt.

Damit der zu Beginn gemessene Wert gespeichert wird und nicht schwankt, kann man die Taste "H" drücken. Ich habe leider feststellen müssen, dass dann der Wert kontinuierlich abnimmt, je länger man das Messegerät gegen den Prüfkörper drückt.

Die Messungen bei den Sommerreifen des Hyundai i30 und des Seat Leon ST 5F (im gleichen Raum gelagert) ergaben im Schnitt um 5Sh niedrigere Messwerte.

Warum das Fahrgeräusch bei den Sommerreifen unangenehmer ist, als bei den Winterreifen muss ich im Frühjahr nachgehen. Zuerst wird einmal die Lauffläche kontrolliert und dann geht es ab zum Wuchten - oder ich lasse alles es gleich bei einem Reifenhändler prüfen oder der Reifen wird getauscht - muss dann aber wieder einmal mein Sparschwein dafür schlachten.

Abschließend ein YouTube-Video von SIInstrumentTV, welches die Handhabung des Härtemessgeräts zeigt (in englisch):


Meine Empfehlung - nicht unbedingt hot, aber interessant, wenn man es hat (z. B. zum Messen der Härte des Reifens, von Dichtungen ...).



Wichtiger Hinweis: Der Bericht ist keine Reparaturanleitung oder Kaufempfehlung und alle Arbeiten am Fahrzeug erfolgen auf eigene Gefahr. Die Gefahr von Schäden ist nicht ausgeschlossen.



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